Adresse[:]
Prof. Dr. Balys Sruoga
Lager Stutthof b/Danzig
Block VIII E
Stutthof, d. 19 September 1943
Vandukėli mano mieliausias!
Am 15. 9 habe ich zwei Päckchen bekommen – von Dir
und Rimkienė – bestens danke! Es scheint, dass meine Bekannten
beginnen mich schon zu vergessen… Und, endlich, nach 4-wochigen Erwartung am 18. 9
kam Dein Brief (vom 30. 8). Du kannst nicht Dir vorstellen, wie war ich glücklich!
Danke, tausendmal danke Dir! Aber in Stutthof sitze ich kräftig und fest. Meine
Freilassung hängt nicht von der Lagerverwaltung, sondern von dem Generalkommissariat
in Kauen ab. Die umgekehrte Behauptung ist eine leichte Unwahrheit. Es scheint, die
Lagerverwaltung über mein Schicksal weisst nicht mehr, als ich. Immer versprechen und
nie das gegebene Wort zu erfüllen – es ist doch eine Art der Politik, deren
Sinn darf ich nicht begreifen. Ich weiss nur, dass sie ist die beste Mittel die
Nerven der unglücklichen Leute zu verderben. Ich weiss, Vanduliuk, wie schwer ist
dein Leben, wieviel Sorgen hast Du. Ich sehe Dich in dem Geiste sehr klar, –
wie Du arbeitest, wie Du dich kümmerst, wie du sprichst… Ich sehe dein Gesicht, deine
Züge. Die ständigen Träumen begeistern mir diesen lebendigen Bild. Etwas schwieriger
geht es mir mit Dalia. Es gelingt mir nicht einzubilden, wie sie jetzt sieht aus, wie
sie arbeitet und denkt. Na, ja, – nach der Beendigung der Schule habe ich sie
nicht gesehen. Meine lieben, meine guten Geister! Wenn wussten sie, wie liebe ich
Euch, wie sehne ich!.. Na, ja, – darüber ist nichts zu schreiben… Welche
Sachen brauche ich? Ich zweifle, ob man mich aus der Haft freilassen wird, –
zu oftmals das schon versprochen wurde. Wenn wird man irgendwie unerwartet
freilassen, einige Zeit ich werde nicht können wissenschaftlich arbeiten –
mein geist, meine Nerven sind gänzlich erschöpft. Zweifle ich noch, ob Du wirklich
bekommen wirst mich zu besuchen. In Berlin oder irgendwo anders bin ich unnötig,
– ich bin arbeitsunfähig. Erholen kann ich nur zu Hause, bei Euch mit Dalia.
Deswegen mache ich keine Pläne für die Zukunft. Mag es sein, was wird kommen. Ich
fühle sie beide so nah – bei meiner mechanischer Arbeit des Schreibers ich
denke immer für Euch – dass scheint es mir, dass ich noch gestern mit Euch
gewesen wurde, – meine lieben, meine teueren! Küsse herzlich Dalia!
Schreibe mir nicht mehr als 60
Zeilen (die Länge der Zeile ist unbestimmt!).
Danke Dir, Vanduk, danke!
Und küsse Dich herzlich!
Adresas:
Prof. dr. Balys Sruoga
Stovykla Stutthof prie Danzigo
Blokas VIII E
Stutthof, 1943 [m.] rugsėjo 19 d.
Vandukėli mano mieliausias!
Rugsėjo 15 d. gavau du siuntinėlius nuo Tavęs ir nuo
Rimkienės – labai ačiū!1 Vanda Daugirdaitė-Sruogienė
rugpjūčio mėn. 30 d., spėtina, iš Viekšnių Baliui Sruogai išsiuntė 1 klg.
siuntinį: „23. Dešra, duona, papirosai, muilas skutimuisi“. Balys Sruoga
apgailestavo, kad draugų siuntiniai lageryje nebuvo priimami: „Sehr schade,
dass Paketten von Freunden sind zurückgewiesen. Man muss die Sendungen nicht
einschreiben (von Rimkienė habe ich bekommen)“ [„Labai gaila, kad draugų
siuntiniai grąžinami atgal. Siuntinių nereikia registruoti (gavau nuo
Rimkienės)“] (Balio Sruogos laiškas Vandai Daugirdaitei-Sruogienei, iš Štuthofo
– į Vilnių, 1943-09-26, in:
Nerašyk man daugiau kaip 60 eilučių
(eilutės ilgis neribotas!).
Ačiū Tau, Vanduk, ačiū!
Bučiuoju Tave širdingai!
Tavo Baliukas
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