Vanduk, mano miela, mano mylima! Heute kamen: Dein Brief
v. 30–I u. Postkarte v. 2–2. Danke, danke! Endlich unser Briefverkehr
ist wiederhergestellt! Ich schreibe Dir immer sonntags u. 13. 30 Uhr (selten montags
Abend). Es ist so grosse Freude deine Briefe zu bekommen! Mit den Paketen geht es
schlimmer. In voriger Woche kam keiner, in vor voriger – nur einer. Von
Albinas, Alina, Marytė u. s. w. kamen keine. Vielleicht sie sind noch unterwegs. Dein
Paket Nr. 3 kam vor 4 Wochen. Nachher kamen nicht nummerierte, wahrscheinlich früher
abgeschickte, mehrere Paketen. Es passiert, des der Paket wandert 4–5 Wochen,
– na, ja, wir haben Kriegszeiten. N. 4 u. 5 kamen noch nicht (kamen gestern
nur die Noten). Ich verliere nicht die Hoffnung alle Sendungen zu bekommen. Über
Antanas u. Jurgis Tod wusste ich schon früher. Es geht mir so, wie soll es gehen. Ich
arbeite weiter im Büro. Meine Arbeit ist nicht schwer, doch arbeite nach meinem
besten wissen, – ich will mein Häftlingsbrot verdienen, – dem Lager
nichts schuldig bleiben. Zeit von Zeit die Sinnlosigkeit des Häftlingsdaseins
unterdrückt mich so schwer, dass wird es mir kaum zu aushalten. Doch bemühe ich mich
irgendwie zu trössten u. Kräfte finden. Ich bin überzeugt, dass wir sowieso werden
bald zusammen sein werden. Ich bin glücklich, dass ich Euch mit Dalia habe so nah.
Ich verstehe Dalia, dass diese Arbeit ist ihr nicht lieb, aber er ist doch besser bei
dieser Arbeit zu bleiben. Es ist sehr gut, dass sie ernst die Musik u. die Sprachen
studiert u. mit meinen Schülern befreundet ist. Ich bin kraftlos Ihr anderen Rat zu
geben. Ich verstehe Sie, ich liebe Sie unendlich, doch das kann ihr sehr wenig
helfen. Ich freue mich sehr, dass Dir gefällt die Poesie meiner lezten Übersetzung.
Mein Geburtstag war solcher, wie in der Haft konnte sein: ich habe Euch gehört, ich
habe Euch geantwortet. [1r] // Es tut mir weh, dass sie
sind so kummervoll, u. dass ich kann nicht Euch weder helfen noch trösten. Ich habe
ungeheure Sehnsucht nach Euch. Mein Heimatweh übergeht in unaussprechliche Nostalgie.
Ich werde das Boden meines Vaterlandes mit Küssen begrüssen, ich werde jeden Bruder
umarmen, ich werde vor jedem Rūpintojėlis niederknien, Vanduk, mano miela! Die Liebe
zu Euch gibt mir die Kraft alles zu vertragen. Vanduk, wie dankbar bin ich Dir für
die seelische Unterstützung. Nur – dass Du mit Dalia gesund u. ruhig bleibet!
Was kann ich mehr?! Grüsse alle guten Freunden. Umarme Dalia, ich darf nicht sagen,
mit welchen Gefühlen wiederhole ich mir Ihre Namen. Danke Dir, danke, Vanduk, mano
miela! Wir werden doch Leben!
Vanduk, Vanduk!
Vanduk, mano miela, mano mylima! Šiandien atėjo Tavo
I–30 laiškas ir II–2 atvirukas. Ačiū, ačiū! Pagaliau mūsų
susirašinėjimas atkurtas! Aš visada Tau rašau sekmadieniais apie 13. 30 (retai
pirmadieniais vakare). Koks didelis džiaugsmas gauti tavo laiškus! Su siuntiniais
blogiau. Praeitą savaitę neatėjo nė vienas, užpraeitą – tik vienas. Nuo
Albino1 Albinas Rimka bičiuliui Baliui Sruogai ne kartą į
lagerį siuntė tabako, obuolių (žr. „Sąrašas siuntinių, siųstų į Štuthofą“, in:
„Balys Sruoga, „Biografija, 1943–1945, Stutthof“, in:
Vanduk, Vanduk!